Meschede. Für viele Menschen im Sauerland ist es gleichsam selbstverständlich, dass das „Lebensmittel Nr.1“ bei Bedarf stets in höchster Qualität aus dem Hahn strömt – Trinkwasser. Doch hinter dieser „Selbstverständlichkeit“ stecken ein hoher Aufwand und moderne Technik. Im Wasserwerk Mengesohl wird sie jetzt noch ein Stück moderner.

 

Der heimische Trinkwasserversorger Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) installiert derzeit in dem Wasserwerk im Ruhrtal eine Aktivkohlefiltration. „Sie zieht während der Aufbereitung Stoffspuren aus dem Wasser und bindet sie“, erläutert Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer der HSW. Beispiele für solche Stoffe seien etwa Pflanzenschutz- und Arzneimittelrückstände, aber auch die Industriechemikalie PFT – „obwohl wir da den langfristigen Zielwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser schon immer unterschritten haben“, so Robert Dietrich.

 

Bei einer optimalen Trinkwasserversorgung gilt jedoch das „Multibarrierenprinzip“: Für alle Stoffe, die nicht ins „Lebensmittel Nr. 1“ gehören, werden durch die Aufbereitungstechnik Hürden gesetzt. „Mit der Aktivkohle  wird eine zusätzliche Barriere eingebaut, die in der Lage ist, gelöste Stoffe aus dem Wasser herauszufiltern“, erläutert der HSW-Geschäftsführer. Sie ergänzt im Wasserwerk Mengesohl die vor vier Jahren in Betrieb genommene hochmoderne Ultramembranfiltration – ihre „Stärke“ ist es, Trübstoffe und mikrobiologische Belastungen aus dem Wasser zu entfernen.

 

Die Aufstellung der beiden Aktivkohlefilter, die in den vergangenen Wochen erfolgte, war nicht ohne Aufwand. Mit Spezialtransportern wurden die beiden großen Kessel ins Mengesohl gebracht und per Kran in das Wasserwerk gehoben. Für diesen Zweck musste auf einer Seite eigens das Dach des Gebäudes geöffnet werden. Den erforderlichen Platz innerhalb des Bauwerkes hatte die HSW bei der Erweiterung der Anlage um die Membranfiltration im Jahr 2005 schon mit berücksichtigt. Zur Behandlung des Spülwassers, das beim Füllen der Filter anfällt, ist jedoch noch der Bau eines Absetzbeckens erforderlich.

 

Rund 450.000 Euro wird die Hochsauerlandwasser GmbH insgesamt in die Aktivkohlefiltration investieren, um ihre Kunden auch weiterhin mit Trinkwasser in höchster Qualität beliefern zu können. Die Inbetriebnahme der zusätzlichen Filtrationsstufe ist für Ende dieses bzw. Anfang nächsten Jahres vorgesehen.

 

Wenn die Aktivkohle mit den herausfiltrierten Stoffen gesättigt ist, muss sie extern - etwa  beim Lieferanten - „reaktiviert“ werden. Dabei wird sie bei sehr hohen Temperaturen gleichsam „gereinigt“. Robert Dietrich schätzt, dass das im Wasserwerk Mengesohl einmal jährlich der Fall sein wird: „Das ist eine Voraussetzung, um sie wieder einsatzbereit zu machen.“

 

Im Wasserwerk Mengesohl bereitet die Hochsauerlandwasser GmbH jährlich bis zu eine Million Kubikmeter Trinkwasser auf, mit dem weite Teile der Mescheder Kernstadt sowie Löttmaringhausen, Heggen, Heinrichsthal, Wehrstapel und Eversberg versorgt werden.  

 

 

Für Rückfragen:

Jörg Fröhling

Gemeinsame Pressestelle der Hochsauerlandwasser GmbH, der Gemeinde Bestwig sowie der Städte Meschede und Olsberg

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Foto: Per Kran wurden die Aktivkohle-Filterkessel in das Wasserwerk Mengesohl gehoben. Dafür musste eigens das Dach des Gebäudes geöffnet werden. Bildnachweis: Hochsauerlandwasser GmbH