Meschede. Einen Teil der Energie, die für den Betrieb des Wasserwerks Mengesohl notwendig ist, möchte die Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) künftig “selbst machen” - und zwar mit der Kraft der Sonne: Das heimische Kommunalunternehmen plant, in direkter Nachbarschaft zum Wasserwerk eine Freiflächen-Photovoltaikanlage zu errichten.
“Auf diese Weise sollen der Energiebezug aus dem öffentlichen Netz und damit auch die daraus resultierenden CO2-Emmissionen wesentlich verringert werden“, erläutert Betriebswirt und Elektrotechnikermeister Björn Drexler von der HSW die Zielrichtung des Projektes. Entstehen soll die Anlage auf einer Freifläche, die an die benachbarte Bahnlinie sowie die Ruhr angrenzt. Aktuell läuft bei der Stadt Meschede ein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans, um so die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des Projektes zu schaffen. Unter der Voraussetzung, dass dieses Verfahren bis Jahresende abgeschlossen werden kann, sollen Ausschreibung und Bau der Photovoltaikanlage bis Ende 2022 folgen.
Mit einem jährlichen Ertrag von im Durchschnitt 210.000 Kilowattstunden Energie aus der geplanten Anlage rechnet die HSW. „Eine solche, aus Photovoltaik erzeugte Energiemenge würde eine jährliche Ersparnis von rund 60,7 Tonnen des „Klimagases“ CO2 bedeuten“, erläutert Umweltschutztechniker Robin Pohl von der HSW. Aus dem Energie-Ertrag sollen 165.000 Kilowattstunden für den Betrieb des Wasserwerks genutzt werden, die restlichen 45.000 Kilowattstunden werden ins öffentliche Netz eingespeist. Mit dem Trinkwasser, das im Wasserwerk Mengesohl aufbereitet wird, werden weite Teile der Mescheder Kernstadt versorgt. Über die Zeit von 20 Jahren erwartet Robin Pohl eine Kostenersparnis von rund 225.000 Euro - nach Abzug der Investitionskosten für das Projekt, die bei rund 200.000 Euro liegen.
Der Standort am Wasserwerk Mengesohl sei bestens geeignet, um Energie mit der „Kraft der Sonne“ zu erzeugen, so Robin Pohl: „Da es sich bei der potentiellen Freifläche um eine offene, zentrale im Tal liegende Fläche ohne Forstbestand handelt, ist eine Verschattung nahezu auszuschließen.“ Folgen für die „Nachbarschaft“ der geplanten Photovoltaikanlage soll es nicht geben: „Die Strahlung, die von den PV-Modulen reflektiert wird, beträgt nur einen einstelligen Prozentsatz der Gesamtstrahlung“, erläutert Robin Pohl: „Eine Beeinträchtigung des umliegenden Lebens- und Nutzungsraumes ist daraus nicht zu erwarten.“
Insgesamt betreibt die HSW in den Städten Meschede und Olsberg sowie in der Gemeinde Bestwig rund 60 energetisch relevante Anlagen unterschiedlichster Größenordnung zur Aufbereitung von Trinkwasser und ein Leitungsnetz mit einer Länge von 667 Kilometern. Der jährliche Energiebedarf für Trinkwasseraufbereitung und -transport liegt bei rund drei Millionen Kilowattstunden. HSW-Geschäftsführer Christoph Rosenau: „Die geplante Photovoltaik-Anlage am Wasserwerk Mengesohl ist ein Beitrag, das ohnehin schon sehr klimafreundliche Lebensmittel Trinkwasser noch nachhaltiger zu machen.“