Meschede/Olsberg/Bestwig. Trinkwasser ist das “Lebensmittel Nr. 1” - und deshalb ist es besonders wichtig, dass es den Menschen auch in Notlagen zur Verfügung steht. Dazu zählt auch ein großer und lang andauernder Stromausfall. Das heimische Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) kann jetzt seine Notstromversorgung ausbauen. Möglich wird das durch ein Förderprogramm des Bundes.
Denn die Bundesregierung hat ein so genanntes Konjunkturpaket geschnürt - “für Maßnahmen gemäß Wassersicherstellungsgesetz in ganz Deutschland“, erläutert Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer der HSW. Wobei: Das Konjunkturpaket ist eher ein „Konjunkturpäckchen“ - dem Vernehmen nach stehen nur 5,8 Millionen Euro an Fördermitteln für ganz Deutschland bereit. Und dennoch: Das heimische Kommunalunternehmen bekam - nicht zuletzt aufgrund der zügigen Beantragung - vom Fördergeber den „Zuschlag“ für 50 Prozent der Projektkosten - maximal knapp 170.000 Euro.
Nun wird die HSW in diesem Jahr drei mobile Notstromaggregate, die notwendige mobile Kraftstoffversorgung in Form eines Anhängers und eines Tanks sowie eine stationäre Heizöltankanlage anschaffen sowie ein Gebäude für den Probe- und Wartungsbetrieb am Wasserwerk Hennesee umbauen. „Von dort können die Aggregate dann im Notfall an verschiedenen Orten in unserem Versorgungsgebiet zum Einsatz gebracht werden“, erläutert Robert Dietrich.
Hintergrund: Um Trinkwasser insbesondere in höhere Lagen der Städte Meschede und Olsberg sowie der Gemeinde Bestwig transportieren zu können, sind Pumpen nötig. Bei einem größeren Stromausfall im öffentlichen Netz wäre ihre Funktion gefährdet. „Hier setzen wir mit unserer Notstromversorgung an“, unterstreicht Robert Dietrich, „insbesondere die höher gelegenen Regionen unseres Versorgungsgebietes erhalten so ein Plus an Versorgungssicherheit im Rahmen einer begrenzten Notversorgung.“
Ein weiterer Bestandteil dieses „Notfallsystems“: Schon im Jahr 2018 hatte die HSW in Zusammenarbeit mit Ruhrverband und den Lister- und Lennekraftwerken eine Notstromversorgung für das Wasserwerk Hennesee umgesetzt. Das Prinzip: Wenn großräumig der Strom ausfällt, können das Wasserwerk und zwei Pumpstationen aus dem Wasserkraftwerk des Ruhrverbands bzw. der Lister- und Lennekraftwerke GmbH, das sich am Dammfuß der Hennetalsperre befindet, mit Notstrom versorgt werden. So würde es möglich, mit dem Wasserwerk Hennesee weiter Trinkwasser aufzubereiten und es bis in die Zentren von Meschede, Bestwig und Olsberg zu transportieren. Robert Dietrich: „Die geplante mobile Notstromversorgung bildet dazu die passende Ergänzung.“
Niemand wünsche sich, dass ein solcher Notfall jemals eintrete, ergänzt der HSW-Geschäftsführer: „Aber es ist notwendig - und gut zu wissen -, dass wir dann gerüstet sind.“