Meschede/Olsberg/Bestwig. Bei den heimischen Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) und HochsauerlandEnergie GmbH stehen derzeit einige Dienstleistungen für Kunden nur eingeschränkt zur Verfügung. Hintergrund: HSW und HE sind vor einigen Tagen Opfer eines Hackerangriffs geworden. Dabei wurden Teile der IT-Infrastruktur mit einer Schadsoftware kontaminiert. In weiten Teilen wurde die IT-Infrastruktur zwar innerhalb kurzer Zeit wiederhergestellt, allerdings muss die kaufmännische Betriebssoftware aus Sicherheitsgründen noch mehrere Tage außer Betrieb bleiben.
HSW und HE lassen derzeit eine so genannte “forensische Überprüfung” ihrer Systeme durchführen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Schadsoftware letztendlich von der gesamten IT eliminiert ist - “die Sicherheit muss hier höchste Priorität haben”, so Geschäftsführer Christoph Rosenau. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass zum Beispiel die Kundenserviceportale auf den Homepages www.hochsauerlandwasser.de und www.hochsauerlandenergie.de, aber auch der Abrechnungsservice und die Finanzbuchhaltung noch für mehrere Tage “außer Betrieb” bleiben müssen.
Das Team der beiden Kommunalunternehmen ist jedoch wie gewohnt in den Kundencentern im Bürger- und Rathaus Bestwig, in der “Alten Post” in Bigge sowie im Gewerbegebiet Meschede-Enste, telefonisch, per E-Mail oder per Post erreichbar. Kundinnen und Kunden können also ihre Anliegen stets an HSW und HE weitergeben - Dienstleistungen wie zum Beispiel Änderungen von Abschlagszahlungen, Zählerstandsmeldungen oder auch Änderungen an Verträgen können allerdings erst dann umgesetzt werden, wenn die IT-Systeme wieder komplett zur Verfügung stehen. Das Team von HSW und HE wird, sobald die kaufmännische Betriebssoftware wieder einsatzfähig ist, alle Kundenanliegen zeitnah abarbeiten.
Ebenfalls wichtig: Die im Oktober fälligen monatlichen Abschläge für Trinkwasser-, Strom- und Erdgaslieferungen werden zu einem späteren Zeitpunkt eingezogen. Sowohl die Versorgung mit Trinkwasser als auch die Belieferung mit Strom und Gas waren zu keinem Zeitpunkt von dem Hackerangriff betroffen oder gefährdet.
Gegen die Verursacher des Hackerangriffs haben HSW und HE Strafanzeige erstattet. Zu keinem Zeitpunkt sei es eine Option gewesen, auf die Forderung der Hacker nach einer “Lösegeldzahlung” einzugehen, unterstreicht Geschäftsführer Christoph Rosenau. Zum einen sei es völlig ungewiss, ob damit die Folgen des Angriffs tatsächlich abgewendet werden können. Zum anderen - und das sei der entscheidende Aspekt - handele es sich hier um ein höchst verbrecherisches Vorgehen - Christoph Rosenau: “Wer auf solche Forderungen eingeht, leistet weiteren kriminellen Aktivitäten Vorschub. Das ist für uns undenkbar.”