Meschede/Olsberg/Bestwig. Wer gesunde Lebensmittel haben möchte, braucht gute Zutaten dafür. Beim wichtigsten Lebensmittel - dem Trinkwasser - ist das nicht anders. “Hochwertiges Trinkwasser fängt beim Schutz des Rohwassers an”, weiß Wassermeister Burkhard Vorderwülbecke vom heimischen Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser GmbH (HSW). "Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz" ist auch das Motto des diesjährigen Weltwassertags am 22. März. Das Gute: „Jeder kann mithelfen, damit das Grundwasser möglichst sauber bleibt“, so Manuel Kotthoff vom HSW-Team.
Mit diesem Jahresthema zum Weltwassertag machen die Vereinten Nationen weltweit auf die Bedeutung des Grundwassers aufmerksam und rufen es ins Bewusstsein der Menschen. Auch für das Team der HSW spielt Grundwasser eine wichtige Rolle. So zum Beispiel in den Wasserwerken Mengesohl und Stockhausen. Hier wird ein Teil des Rohwassers dem Grundwasserstrom des Ruhrtals entnommen. Auch der Tiefbrunnen Schellenstein bei Bigge wird aus natürlichem Grundwasser gespeist.
“Der Schutz des Grundwassers ist direkter Trinkwasserschutz”, unterstreicht Wassermeister Michael Stappert. Denn je sauberer das Rohwasser, desto weniger Stoffe müssen während der Aufbereitung herausfiltriert oder adsorbiert werden, damit das “Endprodukt” den strengen Qualitätsanforderungen der Deutschen Trinkwasserverordnung entspricht. Die HSW setzt dabei auf das so genannte “Multibarrierenprinzip”: Stoffen, die nicht ins Trinkwasser gehören, werden in der Aufbereitung verschiedene „Barrieren“ entgegengesetzt.
Die erste Barriere sind dabei die Wasserschutzgebiete. Hier gelten zum Schutz der Gewässer besondere Ge- und Verbote - insbesondere, weil aus diesem Wasser Anlagen zur Trinkwassergewinnung gespeist werden. Ein blaues Schild mit einem stilisierten Tankwagen und der Aufschrift Wasserschutzgebiet macht darauf aufmerksam, dass es hier um den Rohstoff für das “Lebensmittel Nr. 1” geht. Je nach Einstufung gilt – etwa in der unmittelbaren Umgebung von Gewinnungsanlagen – ein Schutz vor jeglichen Verunreinigungen, in der Zone II vor einer Belastung durch Mikroorganismen oder in der Zone III auch vor schwer abbaubaren chemischen Belastungen. „Es sollte im Interesse aller Menschen liegen, die sich hier aufhalten, die Ressource Wasser zu schützen”, betont Roland Haugner vom HSW-Team. Wenn jemand Gewässerverunreinigungen in einem Wasserschutzgebiet in den Städten Meschede und Olsberg oder der Gemeinde Bestwig bemerkt, sollte man dies möglichst kurzfristig der HSW unter Tel. 0291/992013 (im Notfall unter 0170/9110011) mitteilen. Je früher man eine Verunreinigung bemerke, desto höher ist die Chance, den Schaden für die Umwelt und die Ressource Trinkwasser möglichst gering zu halten: „Deshalb sind wir für jede Meldung dankbar.“
Doch auch außerhalb von Wasserschutzgebieten können alle Bürgerinnen und Bürger einen Beitrag zum Grundwasserschutz leisten - vor allem damit, dass Schadstoffe richtig entsorgt werden. Zum Beispiel sollten keine Farbreste, Benzin oder andere Lösungsmittel in die Kanalisation gelangen. Im Garten sollten keine giftigen Mittel wie Pflanzenschutzmittel verwendet werden, da diese durch den Boden in Gewässer gelangen können. Alte Medikamente können in der Apotheke abgegeben oder in der Restmülltonne entsorgt werden.
Die Kommunen im Versorgungsgebiet der HSW machen den Bürgerinnen und Bürgern die umweltgerechte Entsorgung von wassergefährdenden und anderen schädlichen Stoffen besonders einfach: Mehrfach pro Jahr macht das Schadstoffmobil in den Orten der jeweiligen Kommune Station - gefährliche Stoffe können hier sicher, bequem und ohne Zusatz-Kosten abgegeben werden. Stv. Wassermeister Steffen Tüllmann: „Für jeden Einzelnen ist richtige Abfallentsorgung oft nur eine Kleinigkeit - aber für die Wasserqualität hat es einen gewaltigen Nutzen.“
“Wenn die Ressource Grundwasser geschützt wird, ist das der erste Schritt in einer ganzen Kette von Maßnahmen, an deren Ende sauberes Trinkwasser steht”, bringt es Steffen Tüllmann auf den Punkt. Weitere Informationen rund um die Themen Trinkwasseraufbereitung und Gewässerschutz finden Interessierte auf der Homepage der HSW unter www.hochsauerlandwasser.de im Internet.