Hochsauerlandwasser saniert Hochbehälter am Kahlenberg

Brunskappel. Der Blick auf Brunskappel und das Hochsauerland ist von dem unscheinbaren Gebäude am Kahlenberg aus beeindruckend. Die schöne Aussicht ist jedoch nicht der eigentliche Zweck des Bauwerks: Vom Hochbehälter Brunskappel aus werden die knapp 300 Einwohnerinnen und Einwohner des Ortes mit dem “Lebensmittel Nr. 1” - Trinkwasser - versorgt. Und weil das so ist, wird der Hochbehälter von der Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) derzeit umfangreich saniert.

In zwei Speicherkammern mit je 120 Kubikmeter Fassungsvermögen wird das Wasser aus der benachbarten Schladequelle gespeichert. Im Jahr 1966 wurde der Hochbehälter durch das damalige Wasserwerk der Stadt Olsberg errichtet - was damals “Stand der Technik” war, muss heute überarbeitet werden. Deshalb bekommen die beiden Speicherkammern derzeit eine neue Auskleidung mit so genannten HydroClick-Platten. Das Material aus Polyethylen macht Behälter widerstandsfähig, dauerhaft dicht und leicht zu reinigen. Ein weiterer Vorteil: „Für die Montage müssen die bisherigen Fliesen nicht entfernt werden“, weiß B.Eng. Björn Graw von der HSW - die Arbeiten können schneller und somit auch wirtschaftlicher durchgeführt werden.

Die Fliesen sind auch der Hauptgrund für die umfangreichen Sanierungsarbeiten: Nach mehr als 55 Jahren kann nicht ausgeschlossen werden, dass  sie “hinterläufig” geworden sind. Das bedeutet, dass durch die Fugen und andere Undichtigkeiten Wasser hinter die Fliesen gelangt. Bislang wurden bei der HSW in den Hochbehältern die alte Beschichtung wie z.B. Fliesen und Anstriche sowie der nicht mehr tragfähige Wandaufbau bis auf den Konstruktionsbeton entfernt, bevor dann ein neue, mineralische Beschichtung aufgebracht wurde. Inklusive Trockenzeiten dauerten solche Arbeiten dann rund zehn Wochen pro Speicherkammer, erläutert Björn Graw: “Jetzt kommen wir mit rund der Hälfte der Zeit hin.” Zum Abschluss wird jede Speicherkammer durch ein Fachunternehmen gereinigt, desinfiziert und beprobt, bevor sie wieder Trinkwasser aufnehmen kann.

Aktuell laufen die Arbeiten in der ersten Speicherkammer; die Versorgung von Brunskappel erfolgt zurzeit aus der zweiten Kammer. Wenn dort gearbeitet wird, kommt das Trinkwasser dann aus der - neu ausgekleideten - ersten Speicherkammer. Für die Sanierung wurden die beiden Speicherkammern baulich getrennt und mit neuen Zuläufen aus Kunststoff versehen. Sie ersetzen die bisherigen Gußrohre. Björn Graw: “Die Kunststoffrohre können mit der neuen Auskleidung verschweißt werden - so vermeiden wir Undichtigkeiten.” Ausgeführt werden die Arbeiten von einem lokal ansässigen Fachunternehmen - HSW-Mitarbeiter Graw: “Die Zusammenarbeit läuft super.” Rund 100.000 Euro investiert die HSW in die Sanierung des Hochbehälters Brunskappel.

Für die Kundinnen und Kunden der HSW in Brunskappel ist der Hochbehälter von besonderer Bedeutung. Denn im Versorgungsgebiet der HSW ist Brunskappel eine “Insel”: “Es gibt keine Anbindung an das sonstige Leitungsnetz”, erläutert Björn Graw: “Brunskappel wird ausschließlich über den örtlichen Hochbehälter versorgt.” Auch deshalb investiert die HSW in die Versorgungssicherheit - Björn Graw: “Eine gute Infrastruktur ist ganz besonders dann wichtig, wenn es darauf ankommt.” Mit den sanierten Speicherkammern sei man für die kommende Zeit gut gerüstet, unterstreicht Trinkwasser-Fachmann Graw: “Das ist eine Arbeit für die nächsten 30 bis 40 Jahre.”

HydroClick

Statt Fliesen künftig HydroClick: Die Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) lässt den Hochbehälter Brunskappel sanieren.

Speicherkammer

Rund 150 Kubikmeter Trinkwasser passen in jede der beiden Speicherkammern des Hochbehälters. Von hier aus erfolgt die Versorgung der kompletten Ortslage von Brunskappel. Bildnachweis: Hochsauerlandwasser GmbH