Juni: Wie Birken Wasser verdunsten
Im Mai-Experiment haben wir gelernt, dass Pflanzen Wasser "trinken". Im Juni zeigt Euch Willi Wasser, dass die Pflanzen das Wasser auch wieder abgeben. Diesen Vorgang nennt man bei Pflanzen und Bäumen aber nicht etwa "Schwitzen", sondern "Verdunstung". Die Verdunstung ist ein wichtiger Bestandteil des Wasserkreislaufs.
Damit ihr ganz genau feststellen könnt, wie das bei einem Baum funktioniert, beobachten wir in diesem Experiment, wie Birken Wasser verdunsten.
Willi Wasser hat sich eine Birke für diesen Versuch ausgesucht, weil Birken besonders viel Wasser verdunsten und sie ganz einfach an ihrem schwarz-weißen Stamm zu erkennen sind. Im Prinzip funktioniert dieser Versuch aber auch mit allen anderen Bäumen.
Und so wird's gemacht
Sucht Euch Eure Lieblingsbirke aus und bindet einen durchsichtigen Gefrierbeutel über das Ende eines Zweiges. An sonnigen Tagen bilden sich recht schnell Wassertröpfchen an der Innenwand des Beutels. Das ist der Beweis: Diese Tröpfen sind nämlich das Verdunstungswasser.
Woher kommt das Wasser?
Jedes Blatt hat viele kleine Poren (die so genannten "Stomata"), ähnlich den Poren auf unserer Haut. Durch diese Poren tritt der Wasserdampf aus. Dadurch wird ein Sog erzeugt (so, als würdet Ihr an einem Strohhalm saugen), der Wasser und Nährstoffe über die Blattstiele, Zweige, den Stamm und schließlich die Wurzeln aus dem Erdreich zieht.
Wohin geht das Wasser?
An einem heißen Sommertag kann eine Birke über 1.000 Liter Wasser verdunsten, andere Bäume "schaffen" sogar bis zu 10.000 Litern. Das Verdunstungswasser der Bäume steigt auf und vermischt sich mit anderem Verdunstungswasser zu Wolken, die dann wiederum Regen entstehen lassen. Der Wasserkreislauf ist geschlossen.
Willi Wasser hat noch eine Bitte:
Die Birke bevorzugt feuchte oder nasse Böden, weshalb wir sie auch oft in Mooren und entlang von Bächen finden. Ihr heller fast weißer Stamm ist schon von weitem zu erkennen. Das Birkenholz hat schon oft den einsamen Wanderer vor dem erfrieren gerettet, brennt es doch auch im feuchtem Zustand. Auch gibt ihre Rinde, welche man leicht vom Baume schälen kann, wegen ihres hohen Magnesiumanteils eine gut brennede Unterlage für Zunder und ähnliches. Aus ihren Samen läßt sich ein wohlschmeckender Aufguß machen, der äußerlich angewendet manche Wunde schneller heilen läßt.
Ihr seht: Die Birke ist ein sehr wertvoller Baum. Achtet also bitte darauf, nach dem Experiment den Gefrierbeutel wieder zu entfernen und ihn nicht einfach in der Natur zurückzulassen!